Wird 2019 das Jahr in dem Du Deine eigene Vision wählst?
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Grenzen begegnen uns jeden Tag! Wenn wir Kinder sind kennen wir keine Grenzen. Und es wird dann gesagt, dass man die Grenzen kennenlernen muss, um erwachsen zu werden. Damit fangen wir an unseren inneren Hindernisse und Blockaden aufzubauen. Es gibt natürlich eindeutige Grenzen, die alle Weltreligionen und das Gesetz versucht in Worte und damit in Regel zu wandeln. Du sollst niemanden töten, würde kaum jemand widersprechen. Und so gibt es sicherlich viele sinnvolle Gebote im menschlichen Zusammenleben. Und leider missachten viele Menschen täglich solche Regeln. Gleichzeitig bleiben vielen Menschen an einem Punkt ihres Lebens einfach stehen.
Persönlichkeitsentwicklung: Die eigenen Grenzmauern sind oft aus Beton
Doch mit dem Gesetz und dem Regelwerk kommen auch die Blockaden und Grenzen, die anderen bestimmt haben, damit wir tun, was diese für sich als sinnvoll erachten. Doch diese “fremden” Grenzen sind am Ende nicht einmal die mächtigsten und schlimmsten. Die mächtigsten Grenzen und Blockaden sind die, welche wir uns selber bauen. Wir verwenden geradezu meisterhafte Techniken, um diese Mauern im Kopf zu zementieren, ja zu betonieren. Für mich ist die Geschichte “Vor dem Gesetz” von Franz Kafka unübertroffen. Er ist dabei in seiner Art unglaublich präzise und zugleich bildhaft um der Selbstblockade auf den Grund zu gehen. Die Geschichte schafft es spielerisch zu zeigen, was passiert, wenn der Mensch stehen bleibt. Wenn er nicht mehr weitergeht, nicht mehr fragt und vor allem sich ablenkt! Jeder der im “Information”-Overload steckt, sollte die Geschichte lesen. Jeder der sein Ziel aus den Augen verloren hat, sollte sie ab und zu mal wieder zu Hand nehmen. Und auch wenn man Erfolg hat, ist die Geschichte mahnendes Beispiel sich nicht darauf auszuruhen!
Franz Kafka: Der Meister schreibt über die Abwege bei der Persönlichkeitsentwicklung
Und wer den Text nicht zu Hand hat. Hier im vollem Umfang: “Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, daß er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also später werde eintreten dürfen. »Es ist möglich«, sagt der Türhüter, »jetzt aber nicht.« Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt: »Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kann nicht einmal ich mehr ertragen.« Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, daß er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: »Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.« Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergißt die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, später, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstartenden Körper nicht mehr aufrichten kann Der Türhüter muß sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. »Was willst du denn jetzt noch wissen?« fragt der Türhüter, »du bist unersättlich.« »Alle streben doch nach dem Gesetz«, sagt der Mann, »wieso kommt es, daß in den vielen Jahren niemand außer mir Einlaß verlangt hat?« Der Türhüter erkennt, daß der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an: »Hier konnte niemand sonst Einlaß erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.«”
Wer weitergeht gewinnt den gestalterischen Raum zurück! Aus eigener Erfahrung, weiß wie es sich unmittelbar auf Menschen ausgewirkt hat, die wieder Entscheidungen getroffen haben. Weitergehen kommt oft nicht von alleine. Trag Dich unten ein und entdecker die Möglichkeiten mit meine 3 Schritt Formal um anzufange. Die Persönlichkeitsentwicklung fängt eben bei Ihnen selber an. Ein Ziel zu setzen ist der Anfang.
Wird 2019 das Jahr in dem Du Deine eigene Vision wählst?
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Wow was für ein toller Artikel zum Thema Persönlichkeitsentwicklung. Ich bin gespannt wie es sich weiter bei mir auswirken wird. Danke für den tollen Content!
Sehr treffende Metapher mit dem guten alten Meister der Sprache, Kafka!
Die eigenen Grenzen sind meist die, die wir von Menschen aus unserem Umfeld übernommen haben, ohne zu hinterfragen, ob sie für uns auch stimmig sind. Fangen wir damit an, betreten wir das wundervolle Land unserer eigenen Seele, unserer eigenen Bedürfnisse und unserer eigenen Wünsche. Danke für diesen wertvollen Beitrag.
Toll beschrieben! Ja, die eigenen Grenzen sind klar übernommen vom frühen Umfeld. Dann existieren sie zwar “nur” noch im eigenen Kopf – doch diese selbst gesetzten Grenzen sind ja die schlimmsten, weil unser Unterbewusstsein diese erst einmal immer weider verteidigt. DANKE für den super Beitrag und die sehr guten Beispiele!!